Industrielle Hochdruckröhren ohne Naht sind darauf ausgelegt, Flüssigkeiten und Gase bei Drücken über 10 MPa zu transportieren, was für Anwendungen in der Erdöl- und Gasförderung, der chemischen Verarbeitung und der Energieerzeugung entscheidend ist. Diese Röhren werden aus hochfesten Legierungsstählen (z. B. API 5L X70, ASTM A106 Grade C) durch Warmbohren und Walzen hergestellt, wodurch eine homogene Struktur ohne Schweßnähte entsteht, die extreme innere und äußere Drücke aushalten kann. Wichtige Normen umfassen API 5L (Rohrleitungsstahl), ASTM A333 (Kryogeneservice) und ASME B31.3 (Prozessrohrleitung), die eine Mindestausdehnungsstärke (485–690 MPa), Zähigkeit (Charpy V-Grübchen ≥40 J bei 20°C) und Widerstand gegen wasserstoffinduziertes Risswachstum (HIC) in sauren Gasumgebungen vorschreiben. Mechanische Prüfungen umfassen Hydrotastprüfungen (1,5-facher Arbeitsdruck für 30 Minuten), Härteprüfungen (HB 180–240) und metallgrafische Analysen zur Sicherstellung einer Korngrößeseinheitlichkeit. Oberflächenbeschichtungen zum Schutz vor Korrosion können dreischichtiges PE (für Offshore-Rohrleitungen) oder fusionsschmelzendes Epoxidharz umfassen. Anwendungen umfassen: Hochdruck-Gastransport (Erdgasleitungen), Hydrauliksysteme in schwerem Maschinenbau und Dampferzeugung in Kraftwerken. Designüberlegungen beinhalten Finite-Elemente-Analysen zur Modellierung von Spannungskonzentrationen an Biegungen oder T-Stücken, während strenger Qualitätsmanagement sicherstellt, dass den sicherheitsrelevanten Branchenstandards entsprochen wird, um das Risiko katastrophaler Versagensfälle in Hochdrucksystemen zu minimieren.