Als grundlegendes Baumaschinenmaterial bieten H-Profile (Breitflanschprofile) uneingeschränkte Vielseitigkeit im Stahlbau. Ihre Querschnittsgeometrie bietet einen hohen Flächenträgheitsmoment, wodurch sie ideal für den Widerstand gegen Biege- und Torsionskräfte in Gebäuden, Brücken und Industrieanlagen sind. Die gängigen Stähle reichen von S235 (Festigkeitsklasse 235 MPa) für Niedrigbauwerke bis hin zu S355 (355 MPa) für Schwerlastanwendungen, wobei die Spezifikationen regionalen Normen (ASTM, BS, DIN) entsprechen. Die Auswahl eines H-Profiles erfordert die Berechnung des benötigten Querschnittsmoments auf Basis toter Lasten (eigenes Gewicht der Struktur), lebender Lasten (Beschäftigung/Ausrüstung) und Umgebungsbelastungen (Wind/Schnee). Im Hochhausbau werden Kompositesysteme verwendet, die H-Profile mit Betonplatten kombinieren, um die Brandsicherheit zu verbessern und die Stockwerftiefen zu reduzieren. Für Industriegebäude optimieren leichtere H-Profile mit offenen Netzquerschnitten das Verhältnis Spannweite zu Gewicht. Die Flexibilität der Fertigung ermöglicht vor Ort Änderungen, obwohl eine Fertigung in kontrollierten Umgebungen höhere Qualität sichert. Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung, wobei der Anteil recycelter Stahl oft über 90 % beträgt und die End-of-Life-Recyclbarkeit Abfall minimiert.