Tragwerkswinkelprofil, ein grundlegendes Bauelement in der Bauingenieurtechnik und der Maschinenfertigung, ist durch seinen L-förmigen Querschnitt mit gleichlangen oder unterschiedlich langen Schenkeln gekennzeichnet und wird dazu konzipiert, verschiedene tragende Lasten aufzunehmen. Es wird hauptsächlich aus Kohlenstoffstahl, Edelstahl oder Aluminium hergestellt und entweder warm- oder kaltgeformt, um präzise Abmessungen und mechanische Eigenschaften zu erreichen. Bei den Kohlenstoffstahlvarianten liegt der Kohlenstoffgehalt typischerweise zwischen 0,12 % und 0,25 %, um eine Balance zwischen Festigkeit und Schweissbarkeit zu gewährleisten, während Legierungselemente wie Mangan die Zugfestigkeit (400–550 MPa) und die Fliessgrenze (235–355 MPa) erhöhen. Der strukturelle Entwurf legt den Schwerpunkt auf Trägheitsmoment und Querschnittsmomente, was es ermöglicht, Biege- und Torsionskräfte in Gerüsten zu widerstehen. Typische Anwendungen umfassen Gebälke, Brückenpfeiler, Maschinenrahmen und Fundamente für Industrieausrüstungen. Gleichlange und unterschiedlich lange Schenkelkonfigurationen decken unterschiedliche Lastverteilungen ab, wobei Normen wie ASTM A36, EN 10056 und JIS G3192 die Abmessungen, Toleranzen und mechanischen Tests regeln. Oberflächenbehandlungen wie Galvanisieren oder Lackieren schützen vor Korrosion, insbesondere bei Außeneinrichtungen. Fertigungsprozesse wie Schneiden, Bohren und Schweißen sind einfach durchführbar, obwohl eine Vorheizung für dickere Abschnitte erforderlich sein kann, um Risse zu verhindern. Mit dem zunehmenden Bedarf nach nachhaltigem Bauen entwickeln Hersteller hochfestige Niedriglegierungs-Winkelprofile, um das Materialverbrauch zu reduzieren, während die strukturelle Integrität erhalten bleibt.