Kohlenstoffstahl-Winkelprofil ist die am weitesten verbreitete Variante, die wegen ihres Ausgleichs aus Stärke, Kosteneffizienz und Verarbeitbarkeit geschätzt wird. Hauptsächlich aus Eisen bestehend, enthält es 0,12–0,29 % Kohlenstoff (niedriger Kohlenstoff) oder 0,30–0,60 % Kohlenstoff (mittlerer Kohlenstoff). Diese Profile weisen je nach Wärmebehandlung Zugfestigkeiten von 400 bis 700 MPa auf. Niedrigkohlenstoff-Grade (ASTM A36, EN S235) werden für den allgemeinen Bau bevorzugt, da sie eine hervorragende Schweiß- und Formbarkeit bieten, während mittlere Kohlenstoffgrade (ASTM A108) höhere Härte für verschleißwiderstandsfähige Anwendungen wie Maschinengleitschienen bieten. Der Warmwalzprozess dominiert die Produktion, obwohl kalbgeführte Varianten engeren Toleranzen für präzise Komponenten bieten. Methoden zur Oberflächenbeschützung umfassen Galvanisieren (80–275 g/m² Zinkschicht), Elektroplattieren oder Pulverbeschichten, wobei unbeschichtete Profile für lackierte Innenausstattungen geeignet sind. Kohlenstoffstahl-Winkelprofile sind integral in Automobilrahmen, landwirtschaftlicher Ausrüstung und Lagerräumen, wo ihre L-Förmigkeit eine effiziente Lastübertragung ermöglicht. Fertigungserwägungen umfassen das Abstimmen von Schweißeletrodern an den Kohlenstoffgehalt (z. B. E6013 für niedrigen Kohlenstoff, E7018 für mittleren Kohlenstoff) und die Verwendung von Antispatter-Zusätzen zur Erhaltung der Oberflächenqualität. Mit dem Wachstum von Recyclinginitiativen gewinnen Kohlenstoffstahl-Winkelprofile aus Schrottstahl mit minimalem Legierungsinhalt an Bedeutung, indem sie Leistung mit ökologischer Nachhaltigkeit verbinden.